Win-win für Apotheke und Kund*innen
Studie der ARZ Darmstadt Gruppe: Pharmazeutische Dienstleistungen immer beliebter
- Studie der ARZ Darmstadt Gruppe nimmt neues Konzept unter die Lupe
- Nachfrage steigt in sechs Monaten um rund das Zehnfache
- Erweitertes Angebot schafft Apotheken Wettbewerbsvorteile
Pharmazeutische Dienstleistungen in der Apotheke – Wie entwickeln sich die verschiedenen Services?
Das Angebot der pharmazeutischen Dienstleistungen in Apotheken hat sich seit dem Start im Juni 2022 positiv entwickelt und wird bei Patienten und Apothekern immer beliebter. Während Patienten zunehmend von den Zusatzdienstleistungen in den Vor-Ort-Apotheken profitieren, stärken stationäre Apotheken mit den Zusatzleistungen ihr Profil als vertrauenswürdiger Dienstleister. Eine Win-win-Situation für beide Seiten und ein Trend, der sich fortsetzen wird.
Das ist das Ergebnis der aktuell veröffentlichten Studie „Pharmazeutische Dienstleistungen in der Apotheke – Wie entwickeln sich die verschiedenen Services?“, durchgeführt von M&P Menkens und Partner GmbH, die Servicegesellschaft der ARZ Darmstadt Gruppe. Basis der Auswertung sind die von Juni bis November 2022 eingereichten Belege. Insgesamt wurden beim ARZ Darmstadt (Apotheken-Rechen-Zentrum GmbH) zwischen Juni und November 3.649 Sonderbelege für Pharmazeutische Dienstleistungen aus Apotheken bundesweit eingereicht und abgerechnet.
Tops und Flops der Leistungsangebote
Die Top 3 der von den Patienten favorisierten Leistungen sind eindeutig: Von den insgesamt fünf abrechnungsfähigen pharmazeutischen Dienstleistungen werden die Inhalations-Beratung (1.634 Belege) sowie die erweiterte Medikationsberatung bei Polymedikation (1.023 Belege) mit Abstand am häufigsten nachgefragt. Gut angenommen wird auch die Leistung „Standardisierte Risikoerfassung hoher Blutdruck“ (983 Belege). Eine sehr geringe bis fast gar keine Nachfrage gibt es bei den Angeboten „Pharmazeutische Betreuung bei oraler Antitumortherapie“ (3 Belege) sowie „Pharmazeutische Betreuung von Organtransplantierten“ (1 Beleg).
Apotheker berichten in diesem Zusammenhang, dass sowohl die „Standardisierte Risikoerfassung hoher Blutdruck“ als auch die „Inhalations-Beratung“ nicht nur bei der Kundschaft gut ankommt, sondern auch vom Apothekenteam gerne durchgeführt wird. Die Umsetzung der pharmazeutischen Dienstleistungen stellt also auch einen wichtigen Motivationsfaktor beim Apothekenpersonal dar.
Die Studie zeigt ferner auf, dass Versicherte aller Kostenträger die „neuen“ pharmazeutischen Dienstleistungen in Anspruch nehmen.
Wettbewerbsvorteil für Vor-Ort-Apotheken
Mit den pharmazeutischen Dienstleistungen erweitern stationäre Apotheken ihr Angebot um attraktive und nachgefragte Zusatzleistungen für Patienten. Damit stärken sie ihr Profil als Vor-Ort-Apotheke und bauen gleichzeitig Wettbewerbsvorteile gegenüber Versandapotheken aus.
„Es ist zu erwarten, dass sich der Trend der pharmazeutischen Dienstleistungen in Apotheken im Jahr 2023 fortsetzt“, sagt Frank Weißenfeldt, Stabsstelle Business Development der ARZ Darmstadt Gruppe. „Diese Services bieten Apotheken eine gute Möglichkeit, ihre Rollen als vertrauenswürdiger Dienstleister und als qualitativer Teil der Versorgungslandschaft zu schärfen.“
Die kontinuierliche und stark steigende Anzahl der beim ARZ Darmstadt eingereichten Belege verdeutlicht, dass immer mehr Apotheken pharmazeutische Dienstleistungen anbieten und der Zusatzservice bei Patienten immer beliebter wird. Waren es zum Start im Juni 2022 noch 92 eingereichte Belege, so ist die Zahl im November auf exakt 1.000 gewachsen. In sechs Monaten rund um das Zehnfache.
Die Studie Pharmazeutische Dienstleistungen in der Apotheke – Wie entwickeln sich die verschiedenen Services? gibt des Weiteren Einblick in die Entwicklung der Honorare, die Zuordnung zu den unterschiedlichen Kostenträgern und Wochentagen, Alter und Geschlecht der Patienten sowie die Größe des Orts der Leistungserbringung durch die Apothekerin bzw. den Apotheker und das weitere pharmazeutische Fachpersonal.
Die gesamte Studie kann von Inhaberinnen und Inhabern einer öffentlichen Apotheke gegen eine Schutzgebühr von 250,- Euro bei der ARZ Darmstadt Gruppe (Kontakt s. u.) angefordert werden.
Zum Hintergrund:
Seit Juni 2022 können Apotheken in Deutschland pharmazeutische Dienstleistungen anbieten. Die Krankenkassen übernehmen hierfür die Kosten. Pharmazeutische Dienstleistungen sind Leistungen, die über die Verpflichtung zur Information und Beratung gemäß § 20 der Apothekenbetriebsordnung hinausgehen und die die Versorgung der Versicherten verbessern. Rechtliche Grundlage für die neuen pharmazeutischen Dienstleistungen ist das im Jahr 2020 in Kraft getretene Vor-Ort-Apotheken-Stärkungsgesetz (VOASG). Das neue Dienstleistungsangebot enthält insgesamt fünf Services. Abgerechnet werden pharmazeutische Dienstleistungen über einen Apothekenbeleg. Auf diesen Beleg werden die erforderlichen Daten mit Unterstützung der Warenwirtschaft gedruckt. Belege zur Abrechnung der Dienstleistungen erhalten Apotheken direkt beim NNF.
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Kontakt:
Uta Roseano, ARZ Darmstadt
u.roseano@arz-darmstadt.de